Injektion des Medikaments im Rahmen der IVOM-Therapie
Die Makula ist die Mitte der Netzhaut und wird auch die Stelle des schärfsten Sehens genannt. Sie ist der Teil der Netzhaut, mit der wir exakt sehen. Ohne eine gesunde Makula ist es uns nicht möglich zu lesen, Gesichter zu erkennen oder Dinge genau zu betrachten.
Von der Diagnose zur Makulatherapie – “Die IVOM-Spritze”
Welche Erkrankungen können die Makula schädigen?
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die die Makula schädigen können. Diese lassen sich in zwei große Gruppen einteilen:
- Altersbedingte Veränderungen
Hierunter versteht man Durchblutungsstörungen, die zu feuchter oder trockener Altersbedingter Makuladegeneration führen können. - Erkrankungen, die die kleinen Blutgefäße schädigen
Hierzu zählen diabetische Augenveränderungen genauso wie Verschlüsse der kleinsten Blutgefäßen der Netzhaut.
Dies sind relativ häufig vorkommende Erkrankungen. Es gibt jedoch auch seltenere Auslöser für Schädigungen der Makula wie Uveitis und starke Kurzsichtigkeit.
All diesen Erkrankungen ist gemein, dass sie zu einer Wasseransammlung am Ort des schärfsten Sehens führen. Man spricht von einem Makulaödem.
Was bemerkt der Patient?
Die ersten Symptome, die von betroffenen Patienten wahrgenommen werden, sind Verzerrungen. Dies bedeutet, dass gerade Linien nicht mehr als gerade wahrgenommen werden, sondern wellenförmig verzogen sind. Schreitet die Erkrankung weiter fort, fehlt die Mitte des Bildes, das heißt das, was angesehen wird, verschwindet in einem schwarzen Fleck.
Wie wird die Erkrankung festgestellt?
Hat der Arzt den Verdacht, dass solch eine Erkrankung vorliegt, werden neben einer Überprüfung der Sehschärfe auch ein Test durchgeführt, der besagt, ob solche Verzerrungen vorliegen oder nicht (Amsler-Test).
Anschließend werden bildgebende Verfahren durchgeführt, die ein Makulaödem an sich und die Ursachen des Ödems sichtbarmachen: Es handelt sich dabei jeweils um spezielle Bildaufnahmen. Zum einen wird ein OCT (Optische Cohärenztomographie) zum Bestimmen des Ausmaßes der Wasseransammlung, zum anderen eine Farbstoffuntersuchung (Fluoreszenzangiographie) zur Einschätzung der gesamten Durchblutungssituation des Auges durchgeführt.
OCT-Befund
Angiographie-Befund
Welche Möglichkeiten gibt es zur Therapie?
Bis vor wenigen Jahren war es nicht möglich, diese Krankheiten zu behandeln und somit etwas gegen den unaufhaltsamen Sehverlust zu unternehmen. Diese Situation hat sich jedoch durch die Einführung neuer Medikamente grundlegend geändert. Es liegen nun Präparate vor, die durch Reduktion des Makulaödems die Sehstärke erhalten oder sogar verbessern können.
Je nach zugrunde liegender Erkrankung kommen entweder sogenannte VEGF-Hemmer (Avastin®, Eylea®, Lucentis®) oder Cortisonpräparate (Ozurdex®, Iluvien®) eingesetzt.
Wie wird die Therapie durchgeführt?
Da das Auge ein abgeschlossenes System bildet, müssen diese Medikamente über eine Spritze direkt ins Auge gebracht werden. Nur so kann der Wirkstoff an die Stelle gebracht werden, wo er auch wirken soll. Eine Gabe mittels Tabletten oder Augentropfen ist nicht möglich. Man spricht dann von der Intravitrealen Medikamenteneingabe (IVOM oder IVI).
Nach Betäubung des Auges mittels Augentropfen und gründlicher Desinfektion wird das Medikament direkt in den Glaskörper des Auges gespritzt. Uns liegt Ihre Sicherheit sehr am Herzen, weshalb wir strikt auf Hygiene achten.
Es erfolgt in den meisten Fällen eine dreimalige Medikamenteneingabe im Abstand von jeweils 4 Wochen. Danach wird der Therapieerfolg überprüft und gegebenenfalls erneute Therapien eingeleitet.
Das nachfolgende Video zeigt die Intravitreale Injektion (“IVOM-Spritze”), die im Rahmen der Makula-Therapie von Frau Dr. Wißmann durchgeführt wird:
Wer trägt die Kosten für die Behandlung?
Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Injektion selbst und die Kontrolle nach der Injektion. Hinsichtlich der erforderlichen Diagnostik mittels OCT gibt es große Unterschiede zwischen den Gesetzlichen Krankenkassen. Die meisten Kassen übernehmen im Rahmen von Selektivverträgen eine gewisse Anzahl von OCTs. Diese Anzahl variiert von Krankenkasse zu Krankenkasse. Wir sind Mitglied aller Selektivverträge. Sprechen Sie uns bei Fragen zur Kostenerstattung gerne an.
Die Privaten Krankenkassen übernehmen im Regelfall alle anfallenden Kosten.