Corona-Lockdown sorgt für zunehmende Kurzsichtigkeit bei Kindern

Kinder leiden auf vielfältige Weise unter dem erneuten Corona-Lockdown, der damit einhergehenden Schließung von Kitas und Schulen und dem absoluten Stillstand vieler Sport- und Freizeitaktivitäten. Da kommt einem eine negative Auswirkung auf die Sehkraft tatsächlich nicht als erstes in den Sinn.

Allerdings lohnt es sich durchaus, sich diese eher mittelfristigen Auswirkungen zu vergegenwärtigen und gerade jetzt ein Augenmerk auf die wichtigen Entwicklungen der Sehfähigkeit in Kindheit und Jugend zu legen. Studien aus China und den USA bestätigen zwischenzeitlich, dass Corona indirekt für eine Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern verantwortlich ist. Details dazu hat die Süddeutsche Zeitung in einem lesenswerten Beitrag zum Thema “Bildschirme und Homeschooling: Kurzsichtig durch Corona” zusammengetragen.

Wie schätzen wir die Situation ein?

“Schon ohne Corona und Lockdown stellen wir in den letzten Jahren fest, dass die zunehmende Nutzung von Handys und PCs in Schule wie Freizeit verhindert, dass sich die Sehfähigkeit altersgemäß entwickeln kann – gerade auch schon bei Kindern im Grundschulalter”, zeigt sich Dr. Kristin Schubert alarmiert. “Die Corona-Einschränkungen und insbesondere auch die Homeschooling-Situation verschärfen die Problematik jetzt tatsächlich dramatisch.”

Dr. Andrea Wißmann beispielsweise weiß aus eigener Erfahrung mit ihrem Sohn, welchen enormen Anstieg der Bildschirmzeit die “Schule Zuhause” mit sich bringt: “Arbeitsblätter kommen digital bei den Schülerinnen und Schülern an und werden teilweise auch am Rechner bearbeitet. Der Unterricht findet in Form von Videokonferenzen statt, der Austausch über Online-Chats. Die Augen der Kinder sind stundenlang auf nahe Objekte fokussiert und müssen den Fokus kaum wechseln, um auch mal etwas in der Ferne anzuvisieren.”

Zu normalen Zeiten gibt es hingegen den morgendlichen Schulweg, den Unterricht im Klassenzimmer mit räumlicher Erfahrungswelt für die Augen statt der platten Ansicht am Bildschirm, die Pausen im Freien. Hinzu kommt, dass auch die freie Zeit schon seit Monaten statt beim Fußballtraining oder in Jugendtreffs vermehrt beim Chatten oder gemeinsamen Zocken mit Freunden – also wieder vor einem Bildschirm – verbracht wird.

Was empfehlen wir als Ihre Augenärztinnen?

Klar kann man den Knirpsen nahelegen, zwischendurch mal aus dem Fenster zu schauen und den Blick schweifen zu lassen. Deutlich besser für die Augen ist allerdings das Spielen und Toben im Freien, denn auch Licht spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Kurzsichtigkeit – und das ist in unseren Räumen meist viel zu gedämpft für eine gesunde Sehentwicklung. “Raus an die frische Luft mit den kleinen Monstern!”, empfiehlt Dr. Wißmann daher eindringlich. Das geht auch jetzt ganz corona-konform und tut im Übrigen ja nicht nur der Entwicklung der Sehkraft gut, sondern dem ganzen Körper und der Seele.

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund und achten Sie auf Ihre Augen!

Ihre Dr. Kirstin Schubert, Dr. Andrea Wißmann & Team