Messung des Augeninnendrucks mit dem icare ic100.
Bei der Glaukomvorsorge handelt es sich um eine ärztliche Leistung zur Früherkennung des Glaukoms.
Es handelt sich beim Glaukom („Grüner Star“) um einen langsam fortschreitenden Sehnervenschwund durch einen für das jeweilige Auge zu hohen Augeninnendruck. Durch stetigen Verfall des Gesichtsfeldes droht eine Erblindung des betroffenen Auges. Das Glaukom ist in Deutschland die zweithäufigste Ursache für Erblindung und bis zu bis zu 4 Millionen Patienten sind aktuell davon in Deutschland betroffen.
Da das Glaukom ähnlich wie der Bluthochdruck für den Patienten meist schmerzlos verläuft, wird diese Erkrankung durch den Patienten meist erst beim Vorliegen einer deutlichen Sehverschlechterung bemerkt. Ist bereits ein Schaden entstanden, ist dieser aber durch die Schädigung des Sehnervs irreparabel. Deshalb ist die Vorsorgeuntersuchung zur rechtzeitigen Erkennung eines Glaukoms so wichtig.
Bei der augenärztlichen Glaukomvorsorge wird anders als bei nicht-ärztlichen Anbietern nicht nur der Augeninnendruck gemessen, sondern auch der Sehnervenkopf untersucht. Beim Sehnervenkopf handelt sich um den Bereich des Auges, an dem der Sehnerv ins Auge eintritt. Dieser Bereich zeigt bei Vorliegen eines Glaukoms typische Veränderungen.
Bei einem großen Teil der Patienten mit Glaukom ist der Augeninnendruck nicht über die Norm erhöht, obwohl der Sehnervenkopf bereits deutliche Schädigungen aufweist. Dieses sogenannte Normaldruckglaukom wird bei der reinen Messung des Augeninnendrucks übersehen und nur bei der zusätzlichen augenärztlichen Untersuchung des Sehnervenkopfes erkannt. Die alleinige Augeninnendruckmessung zur Früherkennung verpasst bis zu 50 % aller Glaukome.
Die Früherkennung auf Glaukom wird daher ab einem Alter von 40 Jahren, bei familiärer Vorbelastung auch früher, empfohlen und sollte alle 2 Jahre wiederholt werden.
Dieses Gerät kommt im Rahmen der Glaukom-Früherkennung bei der Hornhautdickenmessung (Pachymetrie) zum Einsatz.
Pachymetrie
Die Pachymetrie ist die Messung der Hornhautdicke. Diese Hornhautdicke hat bei der Bestimmung des Augeninnendruckes Einfluss auf die Genauigkeit der Messung.
Bei einer dünnen Hornhaut, wird der Augeninnendruck fälschlicherweise als zu gering gemessen, während bei einer dicken Hornhaut der Augendruck als zu hoch gemessen wird. In einem Fall wird also ein Glaukom nicht erkannt, während im anderen Fall ein Glaukom fälschlicherweise diagnostiziert wird. In Einzelfällen kann der gemessene Wert des Augendruckes von realen Augendruck um +/- 4mmHg abweichen.
Im Jahre 2005 wurde daher die Pachymetrie von der European Glaucoma Society in die Behandlungsrichtlinien des Glaukoms aufgenommen. In unserer Praxis wird daher einmalig bei jedem Glaukomverdacht oder neu diagnostizierten Glaukom die Pachymetrie durchgeführt, um den Patienten bestmöglich behandeln zu können.
Leider wird diese Untersuchung nicht von der Gesetzlichen Krankkasse übernommen, so dass diese dem Patienten privat in Rechnung gestellt werden muss.
Erfahren Sie hier mehr zur Glaukom-Erkrankung.